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Diese Bibeln (bzw. Einzelblätter/Faksimiles, siehe Beschreibung) aus Norddeutschland können Sie im Bibelzimmer besichtigen:


(siehe auch Hamburg: Bibel der Hamburg-Altonaer Bibelgesellschaft)























Die Bibel oder die ganze Heilige Schrift der Göttlichen Offenbarung des Alten und Neuen Testaments, nach der Deutschen Übersetzung D. Martin Luthers.
Mit einer Vorrede D. Friedrich Conrad Langens, Königl. Dänischen Consistorialraths und Kirchenprobsts zu Altona.
Altona, gedruckt und verlegt von Heinrich Christian Schmidt, Königl. privil. und Gymnasien Buchdr. 1790.





























BIBLIA, Das ist: Die gantze H. Schrift Altes und Neues Testaments
Nach der Teutschen Übersetzung D. Martin Luthers.
Braunschweig, im Verlage der Fürstl. Waisenhaus-Buchdruckerey, 1769.




Ende des 17. Jahrhunderts war der Erfurter Philipp Gottfried Saurmann als Buchhändler und Verleger für Religionswerke in Bremen ansässig und sein Sohn Nathanael († 1759) führte das Unternehmen weiter und verlegte auch Unterhaltungsliteratur.



























Das Neue Testament unsers Herrn und Heylandes Jesu Christi,
nach der Übersetzung des seeligen Herrn D. Mart. Luthers:
Mit ausführlichen Summarien / richtigen Concordantzien / Nöhtigen Auslegungen der schwersten Stellen / Schrift- und Kapitelmäßigen Nutzanwendungen von Joh. Reinh. Hedinger.
Bremen / Bey Philipp Gottfried Saurmann / Buchhändl. Im Jahr Christi 1711.




Herausgegeben wurde die "Hamburger Polyglotte" von David Wolder. Geboren in Hamburg studierte er in Rostock Theologie. 1577 wurde er als Prediger nach St. Petri in Hamburg berufen, was er auch bis an sein Lebensende ausübte. Bekannt wurde er über Hamburg hinaus durch die Herausgabe verschiedener Bibelwerke. In der Hamburger Polyglotte stellte er in vier Kolumnen die vollständige Bibel jeweils in griechischer, lateinischer (2 Versionen: neben der Vulgata im AT die lat. Übersetzung von Pagnini und im NT die von Beza) und deutscher Sprache (Luther) nebeneinander. Die Polyglotte erschien in sieben Teilen (gewöhnlich in 3 Bänden gebunden) in Folio. Gedruckt wurde sie 1596 in Hamburg bei Jacob Lucius dem Jüngeren. Wolder widmete die Polyglotte dem König Christian III. von Dänemark und dem Herzog Johann Adolf, Erzbischof von Bremen und Bischof von Lübeck; aber obschon alle Kirchen der Herzogthümer Schleswig und Holstein ein Exemplar derselben kaufen mußten und W. auch sonst Beiträge zu den Kosten erhielt, wurden doch die Herstellungskosten nicht durch den Verkauf gedeckt. Darüber daß er im NT die Uebersetzung Beza's, eines Reformierten, aufgenommen hatte, hatte Wolder noch besondere Angriffe zu bestehen.
(siehe auch http://www.deutsche-biographie.de/sfz86011.html )

























Einzelblatt aus
Biblia Sacra Graece, Latine & Germanice
gedruckt von Jacob Lucius dem Jüngeren in Hamburg, 1596.



Aegidius Gutbier (1617-1667) war Professor für orientalische Sprachen in Hamburg. Er gründete eine eigene Druckerei um die Genauigkeit seines Werkes sicherzustellen. Die von ihm selber geschnittenen syrischen Typen wurden vermutlich von dem in Hamburg tätigen Schriftgießer Bartholomeus Voskens gegossen. Sein syrisches Neues Testament war die beste syrische Bibelausgabe seiner Zeit.















































Drucker war Hermann Heinrich Holle.
Herausgegeben wurde die Bibel von Joachim Morgenweg. Morgenweg, geboren 1666 in Hamburg, war von 1699 bis zu seinem Tode 1730 Pastor am Waisenhause zu Hamburg.






































































In der Biblia Pentapla sind fünf Bibelübersetzungen parallel nebeneinander abgedruckt (Polyglotte genannt).
Enhalten sind folgende Übersetzungen:
1. die römisch-katholische Übersetzung von Caspar Ulenberg (Überarbeitung der Dietenbergerschen Übersetzung)
2. die evangelisch-lutherische Übersetzung von Martin Luther
3. die evangelisch-reformierte Übersetzung von Johann Piscator
4. die jüdische Übersetzung von Rabbi Joseph ben Aaron Alexander Witzenhausen (zuerst bei Joseph Athias gedruckt) im Alten Testament
die Übersetzung von Johann Heinrich Reitz im Neuen Testament
5. die niederländische Staatenbibel (von sechs reformierten Theologen übersetzt).

Zuerst erschien das Neue Testament "Gedruckt und verlegt durch Herman Heinrich Holle, Buchdr. in Wandsbeck bey Hamburg. Anno 1710."
Danach erschien das Alte Testament, Band I 1711 in "Schiffbeck bey Hamburg" und Band II 1712.

Herausgegeben wurde das Werk von Johann Otto Glüsing. Glüsing gehörte zur schwärmerischen Gemeinschaft der "Engelsbrüder". Da er sich gegen die Orthodoxie in der Kirche gestellt hatte, blieb er vorsichtshalber in der Biblia Pentapla unerwähnt.

Durch die Herausgabe sollte dem schriftforschenden Laien ein Vergleich unterschiedlicher Übersetzungs- und Auslegungsmöglichkeiten ermöglicht werden.
Eine Besonderheit sind die Apocrypha zum Neuen Testament.

















































Bibel "nach der Deutschen Übersetzung D. Martin Luthers. Sechste Auflage, veranstaltet von der Hamburg-Altonaischen Bibel-Gesellschaft. Hamburg, im J. C. 1838. Gedruckt in der Langhoffschen Buchdruckerey."

Obwohl die Bibelgesellschaften ursprünglich eine deutsche Erfindung waren, nämlich des in Lübeck geborenen August Hermann Francke, kam der Impuls zur Gründung der Norddeutschen Bibelgesellschaften in Lübeck, Hannover und Hamburg-Altona aus England. Die British and Foreign Bible Society (BFBS), deutsch: Britische und Ausländische Bibelgesellschaft, war ab ca. 1800 bemüht auf dem europäischen Kontinent ein Netz von Bibelgesellschaften zu errichten.
In Altona und Hamburg bemühte sich der Reisepfarrer der BFBS John Paterson um die Gründung einer Bibelgesellschaft. Den Kaufleuten und Theologen, die er für seinen Plan gewinnen wollte war schnell klar, dass nur Altona und Hamburg diese Aufgabe gemeinsam bewältigen konnten. Hamburg war eine freie Reichsstadt und Altona gehörte zum Königreich Dänemark, noch nie zuvor hatten sie eine gemeinsame Institution errichtet. Die Gründung der "Hamburg Altonaische Bibelgesellschaft" 1814 war somit ein Novum. Sie setzte sich aber nicht nur über Staatsgrenzen hinweg, sondern auch über Konfessionsgrenzen. An der Gründung waren Lutheraner, Reformierte, Katholiken, Herrnhuter und Mennoniten beteiligt.
Entsprechend konzentrierte man sich in der Bibelgesellschaft auf den Kern des Glaubens: "Die von ihr zu verbreitenden Bibeln müssen daher die eingeführten Übersetzungen enthalten und ohne Anmerkungen und Auslegungen sein."
Der größte Teil der Bibeln ging an Schulen, Waisenhäuser und Konfirmanden.
In der Anfangszeit kaufte man die Bibeln noch von der Cansteinschen Bibelanstalt aus Halle. 1817 druckte man erstmals ein Neues Testament selbst und 1818 eine Vollbibel (10.000 Exemplare).
Nach 1846 erfolgten keine regelmäßigen Neuauflagen mehr, da die Kosten des Eigendrucks doppelt so hoch waren wie die der Ankäufe aus Halle.
1894 erschien dann noch einmal ein Neues Testament mit Psalter und 1964 zum 150. "Geburtstag" ein Jubiläumsdruck der Apostelgeschichte.


































Hamburg "in der von Joseph Ernst neu errichteten hebräischen Buchdruckerey" erschien 1824-1827 "Die heilige Schrift. mit möglichster Correctheit des hebräischen Textes. Nebst verbesserter deutscher Uebersetzung von S. J. Cohen."
Vorliegend die Psalmen und Sprüche Salomons. Parallelbibel: Hebräischer Text und die deutsche Übersetzung von Salomon ben Jacob Cohen.























Psalm 23 in Hebräisch und der Übersetzung von S. J. Cohen

























Biblia Sacra (lateinisch),
AT bearbeitet von Immanuel Tremellius und Franciscus Junius (beides reformierte Theologen),
NT bearbeitet von Theodor Beza (Mitstreiter Calvins),
somit offensichtlich eine Bibelausgabe der reformierten Kirche,
erschienen 1715 bei Nikolaus Förster in Hannover.

"Die Evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Hannover entstand aus dem Zusammenschluss einer hugenottischen Gemeinde, die von evangelischen Flüchtlingen aus Frankreich im Jahr 1697 gegründet wurde, und einer deutschen reformierten Gemeinde, gegründet im Jahre 1703. Der erste Kirchenbau wurde maßgeblich von der späteren Kurfürstin Sophie unterstützt und 1705 eingeweiht."
Quelle: http://www.reformiert-hannover.de/geschichte.htm




Unter den 18 vorlutherischen gedruckten deutschen Bibeln ist die Lübecker Bibel eine von vier (mittel-)niederdeutschen Bibeln.
Gedruckt wurde sie von Steffen Arndes, der ab 1490 an der Ecke Königstraße/Fleischhauerstraße eine Druckerei besaß.
Bekannt wurde die Lübecker Bibel auch für ihre Holzschnitte.























Faksimile einer Seite aus der von Steffen Arndes in Lübeck 1494 gedruckten (mittel-)niederdeutschen Bibel.




Das Geschäft der Familie Stern begann 1580 mit einer Buchbinderei. Seit 1587 kam Verlagstätigkeit hinzu und 1623 eine eigene Druckerei. Im 17. und 18. Jahrhundert prägten Bibelausgaben den Verlag.
1614 erschien die erste Foliobibel (zuerst noch in Niederdeutsch).
1617 erschien die erste Bibel im handlichen Oktavformat (hochdeutsch), sie wurde noch bei Vogt in Goslar gedruckt. 1624 wurde die erste Oktavbibel selbst gedruckt.
Die Ausgabe des Bibelzimmers stammt aus dem Jahr 1760. Sie enthält ein Vorwort des Lüneburger Superintendenten Johann Just Ebeling.
























































Die Scheitsbibel gilt als eine der schönsten je herausgegebenen illustrierten Bibeln.
"In Text und künstlerischer Ausstattung der Bibel war eine Vollendung erreicht worden, die mit den Mitteln der Zeit nicht mehr zu überbieten war." (Lüneburg und die Offizin der Sterne S. 97).
Das Lüneburger Verlagshaus Stern konnte hierfür den bedeutendsten norddeutschen Maler der Zeit gewinnen: den Hamburger Matthias Scheits.
Scheits hatte seine Lehrzeit in den Niederlanden zugebracht und war beeinflußt von den großen Malern der Renaissance und des Barocks.
Nach seinen Zeichnungen fertigten die besten Kupferstecher aus Augsburg, Nürnberg und Amsterdam die Platten an. Den Kupferdruck überwachte Johann Georg Waldreich, der auch die meisten Platten stach und für diese Aufgabe von August 1666 bis November 1671 in Lüneburg lebte.




























Kupfertitel der Lüneburger Scheits-Bibel von 1672




Hoffmann übernahm (nach Wetstein und Nissen) die 1662 gegründete Druckerei auf dem Domhof in Ratzeburg. Er druckte eine plattdeutsche und die hier vorliegende hochdeutsche Bibel. Diese Bibel wurde in einer Auflage von 2300 Stück gedruckt, was für die Zeit beachtlich war. Weniger wirtschaftlichen Erfolg hatte Hoffmann allerdings mit dem Druck mennonitischer und pietistischer Schriften, sowie theologischer Schmähschriften, die teilweise beschlagnahmt wurden. 1709 kam es zum Konkurs und die Druckerei wurde von Andreas Hartz erworben. Hartz, danach Schmidt und dann Gläser betrieben die Druckerei noch bis 1811.
























Biblia Ratzeburg, Titel AT und Titel NT



siehe Hamburg, Biblia Pentapla




Drucker: Kaspar Holwein, Stade.
Herausgeber war Johannes Dieckmann, Generalsuperintendent der Herzogtümer Bremen und Verden, Orientalist und Philologe. Dieckmann revidierte den Luthertext gründlich. Er nahm in die Apokryphen nur die von Luther selbst übersetzten Bücher auf. Als Bibeltext gab er nach Vergleichen diverser Lutherbibeln den jeweils "besten" Luthertext, gereinigt von Druckfehlern wieder. Die Stader Bibel wurde deshalb für ihren guten Luther-Text geschätzt. Sie diente u. a. als Textgrundlage der Canstein-Bibeln.
























































Christian Lorenz Struck: Stralsunder Lutherbibel von 1786

Erste in Stralsund gedruckte Bibel. Oktavformat.























Collage: Neben den Titel zum NT habe ich die Widmung und einen Teil des Vorwortes eingefügt.



siehe Hamburg, Biblia Pentapla